In einer Urne unter der Erde

Bild von Joggie auf Pixabay

Im letzten Posting ging es um den Abschied bzw. eigentlich darum, dass ich den nicht richtig hatte.
Eine Woche war ich damals in der alten Heimat und die war geprägt durch die Beerdigung, die ganzen Vorbereitungen dazu und meinem Dad zu helfen. Und gerade die Beerdigung ist ja eine Art von Abschied nehmen.

Der Schock saß tief. Mama war einfach nicht mehr da!!

Ich war so froh, dass ich nicht im Haus meiner Eltern schlafen zu musste. Zum Einen war die letzte Begegnung dort nicht so erfreulich und zum Anderen birgt dieses Haus einige Erinnerungen an gute Zeiten. Das hatte mich einfach zu sehr aufgewühlt. So hatte ich einfach Abstand und musste nicht auch damit noch emotional kämpfen. So konnte ich einfach ins Bett und schlafen.

Vom ersten Tag weiß ich eigentlich bewusst nur noch, dass wir am Krankenhaus waren. Meine Familie schon da war, wir viel geweint haben, uns dennoch gefreut haben uns wieder zusehen. … Dann ist da Leere … die ganze Woche hängt eigentlich nur in Fetzen in meiner Erinnerung fest.

Das Ausräumen ihres Kleiderschranks … das Gespräch mit dem Pastor … Gespräche aber Streit in der Familie … die Nächte in denen ich einfach nur ins Bett fiel und morgens einfach aufstand … eine Tour nach Österreich zurück, um die Katzen in Obhut zugeben … die Beerdigung.

Es war beschwerlich alles zu sortieren, meinen Dad so zu sehen und auch meine Schwestern,… ich hab einfach funktioniert und einiges organisiert. Das hat mich oft von der eigentlichen Trauer abgelenkt, weil dies und jenes muss ja noch gemacht werden. Da wird noch Hilfe gebraucht, hier muss was weg,… 

Dann war der Tag der Beerdigung selbst. Es war schön (wenn man so etwas überhaupt von einer Beerdigung sagen kann). Der Pastor hat sich wirklich richtig Mühe gegeben und meine Mum so gezeigt, wie sie in meinen Augen war. Es gab nichts an der Trauerfeier zu rütteln. Doch auch sie habe ich durch einen Schleier wahrgenommen und war nicht ganz da. Auch am Grab war er noch da. Die Tränen flossen, wirklich Abschied genommen habe ich nicht, als sie unter der Erde lag.

Ich wollte es einfach nicht wahrhaben! Es konnte nicht wirklich sein, das sie verbrannt in einer Urne unter der Erde lag.

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